Künstler im Skulpturenpark

Abraham David Christian

*1952, lebt in Düsseldorf, New York/USA und Hayama/Japan

Von manchen „Parkkünstlern“ der Herbert Gerisch-Stiftung konnten in jüngster Zeit so viele Werke erworben werden, dass damit in den Gebäuden ganze Künstlerräume eingerichtet werden können. Dies gilt u. a. für Abraham David Christian, Katsuhito Nishikawa und Pit Kroke. Was diese Künstler bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Stile weiterhin miteinander verbindet, ist ihre intensive Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, die sich grundsätzlich von der formalästhetischen Rezeption beim Primitivismus und Kubismus der Klassischen Moderne unterscheidet.

 

Abraham David Christian hat zwar seit vielen Jahren feste Standorte in Düsseldorf, New York und Hayama, lehrte zudem bis zum vergangenen Jahr auch an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim, aber zwischendurch sucht er in aller Welt Orte zum Leben und Zeichnen auf, die ihn zu sich selbst führen und dazu beitragen, Sinnzeichen des Lebens zu finden, die den Weltkulturen gemeinsam sind.

 

Unter diesem Aspekt bilden die 2003 entstandenen Interconnected Sculptures und die beiden thematisch zugehörigen Zeichnungen der Sammlung einen eigenen Schwerpunkt innerhalb dieser Werkauswahl und zugleich einen Höhepunkt im Schaffen des Künstlers. Seit den späten 1970er-Jahren beschäftigt den Künstler dieses Motiv in immer neuen Konstellationen, Techniken und Größen. Im Kern geht es bei diesem Sinnzeichen um den unendlichen Kreislauf des Lebens und die Verbindung aller Dinge miteinander. Bei den delikaten, nach Papierformen in Bronze gegossenen Skulpturen vollzieht sich dieses Kontinuum in rhythmisch segmentierten Kreisbahnen[...].

 

Der zweite Schwerpunkt dieser Werkauswahl von Abraham David Christian besteht aus Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafiken der 1970er- und 1980er-Jahre, die aus einer vom Künstler selber bestimmten Privatsammlung stammen. Wie kein zweiter Künstler verwendet Christian – nach Erde und Gips – seit den späten 1970er-Jahren kontinuierlich leichten Karton als Material für seine Papierskulpturen. Zu den wenigen Wand- und Farbskulpturen gehört die gelb und weiß gefasste Papierskulptur von 1983, die als Würdigung alltäglicher, traditionell handwerklich gestalteter, durch industrielle Massenproduktion verdrängter Gegenstände zu verstehen ist. [...]

 

Prof. Dr. Christoph Brockhaus (Auszug aus: OutsideInside - 20 Jahre Herbert Gerisch-Stiftung)

  • ADC_oT
    Abraham David Christian, o. T. (Interconnected Sculpture), 2003, Bronze, Unikat, Höhe 155 cm, Foto: Marianne Obst
  • ADC_oT
    Abraham David Christian, o. T. (Interconnected Sculpture), 2003, Bronze, Unikat, Höhe 155 cm, Foto: Marianne Obst
  • ADC_Skulptur 1983
    Abraham David Christian, Skulptur, 1983, Papier, gelbe und weiße Farbe, 75 × 34 × 16 cm, Foto: Yanine Esquivel (HGS)
  • ADC_OI-2021
    Überwiegend Werke aus dem Sammlungsbestand: Künstlerraum von Abraham David Christian anlässlich der Jubiläumsausstellung "OutsideInside - 20 Jahre Herbert Gerisch-Stiftung", Foto: Alexander Voss
  • ADC_OI-2021
    Überwiegend Werke aus dem Sammlungsbestand: Künstlerraum von Abraham David Christian anlässlich der Jubiläumsausstellung "OutsideInside - 20 Jahre Herbert Gerisch-Stiftung", Foto: Alexander Voss
  • ADC_OI-2021
    Überwiegend Werke aus dem Sammlungsbestand: Künstlerraum von Abraham David Christian anlässlich der Jubiläumsausstellung "OutsideInside - 20 Jahre Herbert Gerisch-Stiftung", Foto: Alexander Voss